Versicherung ist Sache der Teilnehmenden.
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Hochtourenlager in der Kröntenhütte, 31.07. – 04.08.2023
Am Montag, dem 31. Juli ist eine Gruppe von sechs jungen TeilnehmerInnen, ihrem kompetenten Leiter Marco und der erfahrenen Bergführerin Andrea bei strahlendem Sonnenschein zur Kröntenhütte aufgestiegen. Auf dem Weg mussten wir immer wieder Pausen einlegen um auf Marco, der Beeren essen wollte zu warten. In der modernen Kröntenhütte durften wir sechs Teilnehmer einen ganzen 9er-Schlag für uns allein beziehen. Am Nachmittag sind wir oberhalb der Hütte in kurzen Hosen Mehrseillängen geklettert. Nach einer leckeren Suppe und einem bunten Salat war Diego schockiert über den Reis Casimir, der eine Schlagrahmhaube trug. Mit der Aussicht auf das frühe Aufstehen am nächsten Morgen gingen wir bereits um neun Uhr ins Bett.
Als Andrea uns um 3:45 Uhr geweckt hat, lag plötzlich eine Person mehr als am Vorabend in den unteren Betten - Diego merkte schnell, dass es im Adlerhorst zu heiss wurde. Nach dem Zmorge schulterten wir unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg zum Graw Stock, wo wir uns die Steigeisen auf die Füsse schnallen. Kurz darauf stiegen wir über den fast vollständig aperen und mit Blechdosen übersäten Gletscher in Richtung Spannort Joch. Dort entschieden wir uns trotz viel Wind, Regen und eisiger Kälte uns in die Kletterpassagen zum Gipfel zu begeben. Nach dem garstigen Aufstieg zum Gipfelkreuz belohnte uns unser lieber Marco mit einem sehr feinen selbstgebackenen Kuchen. Aufgrund von Schneegraupel montierten wir die Regenhosen und seilten wieder ab hinunter auf den Gletscher. Retour in der Hütte waren wir überglücklich über unseren 1. August Gipfel. Der Wahnsinnssalat war mit einer selbstgemalten Fahne des Hüttenteams dekoriert zur Gratulation zum tapferen Gipfelbesteigung trotz des Hundewetters und des Nationalfeiertages.
Erneut in der Früh um 4:15 Uhr standen wir auf, assen Zmorge und machten uns im Dunklen trotz unsicherem Wetter wieder auf den Weg in Richtung zum Gross Krönten. Nach 2 Stunden Aufstieg entschieden wir mit Andrea der Bergführerin die Tour abzubrechen aufgrund des immer stärker werdenden Niederschlages. Nach einem kurzen Abstecher auf den Rotstock querten wir ein Schneefeld und stiegen ab zur Leutschachhütte. Dort nass und müde angekommen waren wir froh um einen Znünihalt. Das Hüttenteam war leicht verwirrt, nachdem einige um 9 Uhr morgens nach der Tagessuppe fragten. Unsere Pause nutzten wir, um unser Kartenwissen aufzubessern. Nach dem feinen Kuchen und den heissen Getränken drückte plötzlich die Sonne durch die Regenwolken und spiegelte sich im eisblauen Niedersee. Nun ging es weiter. Wir stiegen auf zum Leidsee, welcher sich als ausgezeichneten Badesee entpuppte. (Der Kröntenhüttenwart erzählte uns am Abend, dass vor fünf Tagen noch Eisschollen im See schwammen.) Die einen erfrischten sich im See, die anderen bestiegen den Jakob (-iger, 2505 müM). Nach einem langgezogenen Rückweg zur Kröntenhütte wuschen sich die Besteiger des Jakobigers oberhalb der Kröntenhütte im ebenfalls kühlen Obersee - mit Badetuch. Bis zum Znacht beschäftigten wir uns in den Hüttenfinken um unser Basecamp mit einem Refrescher zu Flaschenzügen. Schweizer-, Österreicher-, Kanadierflaschenzug, ... Nun sind wir Profis!!! Erneut verzichtete Johannes beim Znacht auf die Salatsauce (er ass das Grünzeugt ohne Sauce).
Da die Meteorolügen für Donnerstag trockener es Wetter voraus schmeckten, sind wir um 5:30 Uhr zum zweiten Mal auf zum Gross Krönten. Heute meinte es das Wetter besser mit uns. Schon bald strahlte die Sonne durch den Nebel an unsere zu bevorstehenden Seillängen. Nach ein paar Seillängen gingen wir am kurzen Seil über den Chli Kröntengrad (sehr ausgesetzte Gradkletterei). Nach dem Aufstieg über den Kröntenfirn kamen wir zur Schlusspassage. Leiter Marco mit seiner Seilschaft blieb im Kamin mitsamt Rucksack stecken. Mit etwas Mühe zwängten sie sich auf den Gipfel. Juhuii! Nach dem Picknick auf 3108 müM. stiegen wir ab auf den Gletscher. Dort betrieben wir Gletscherausbildung: Flaschenzüge, Einschrauben setzten, Eissanduhren bohren, Steileisklettern ... 1200 Höhenmeter weiter unten spielten wir unsere beliebte Runde Brändi Dog. Aufgrund weniger Gäste wurden wir vom Hüttenteam mit selbstgemachtem Cordon bleu und Safranrisotto verwöhnt. Mmmh, das war fein!
Nach dem Ausschlafen bis 7 Uhr seilten wir uns neben dem Wasserfall zwei Seillängen ab und vergnügten uns auf verschieden Tyrolienne! (Seilbähnli)
Bis zum Mittag kletterten wir im Klettergarten ein paar Routen im Felsüberhang und lernten das Abseilen über einen Knopf im Seil. In der Hütte packten wir unsere schweren Rucksäcke und stiegen in einer Stunde die 1000 Höhenmeter ab, wo uns das Alpentaxi abholte. Am Bahnhof Erstfeld lösten wir das Kartenrätsel von Andrea mit dem Kompass, bis der Zug vorfuhr. Nun sitzen wir im Zug und schreiben diesen Bericht.
Was für eine tolle Woche mit vielen Eindrücken und Gelerntem. Ein riiiiesiges Dankeschön an unseren Leiter Marco und Bergführerin Andrea!